Hintergrund von isPO

Fast jeder Zweite erkrankt im Laufe seines Lebens einmal an Krebs.1 Sowohl die Diagnose als auch die Behandlung sind für viele Betroffenen auch emotional und psychisch sehr belastend. Eine stabile emotionale und psychische Situation von Krebspatienten kann die Wirksamkeit der medizinischen Therapien und damit die Heilungschancen verbessern.2

Die isPO-Versorgung zielt darauf, Unsicherheiten, Ängste und Depressionen von Krebspatienten zu verringern und die Selbsthilfe zu fördern. Derzeit wird isPO an 4 Standorten in Nordrhein-Westfalen angeboten. 

In der modernen Krebstherapie wird die medizinische Behandlung und Nachsorge durch die psychoonkologische Unterstützung ergänzt. 

Daher setzt sich das isPO-Projekt zum einen aus einem psychoonkologischen Versorgungsprogramm und zum anderen aus einer dazugehörigen Studie zur Evaluation des Programms zusammen. Dies ist nötig, damit die Ergebnisse umfassend bewertet werden können. Denn das Ziel ist, die isPO-Versorgung deutschlandweit für alle Krebspatienten anbieten zu können. 

Mit dem isPO-Projekt unterstützt der Innovationsfonds der Bundesregierung mit 9,1 Millionen Euro das vermutlich größte Projekt, das zur Psychoonkologie in Deutschland jemals durchgeführt wurde. Ziel ist es, die Forderung des Nationalen Krebsplans der Bundesregierung umzusetzen, die „Versorgungsstrukturen und die Qualitätssicherung“ im psychoonkologischen Bereich weiter zu entwickeln.  Dafür müssen geeignete Strukturen, Prozesse und Leistungsumfänge in der intersektoralen Versorgung entwickelt, erprobt und geprüft werden. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt (2017-2021). Hierfür wirken Partner aus allen Sektoren des Gesundheitswesens mit, welche an der Erbringung, Evaluierung und Vergütung psychoonkologischer Leistungen beteiligt sind. Die Leitung des Projektes liegt bei der Universitätsklinik Köln
 
Im Erfolgsfall könnte die neue Versorgungsform isPO bundesweit angeboten werden.

1Zentrum für Krebsregisterdaten Krebs in Deutschland für 2015/2016. 12. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2019

2  Faller H, Schuler M, Richard M, Heckl U, Weis J, Küffner R. Effects of psychooncological interventions on emotional distress and quality of life in adult cancer patients: systematic review and
meta-analysis. JCO. 2013;31(6):782–93.